RE: Ergenbismitteilungen von "Auswärts"

Hauptsache gewonnen. Nicht mit Ruhm bekleckert haben sich die Handballdamen der HSG Fichtelgebirge gegen den Tabellenvorletzten, aber sie verteidigten ihren einen Punkt Vorsprung in der Tabelle der Landesliga Mitte vor den ebenfalls siegreichen ESV Neuaubing und HC Sulzbach. Trainer Markus Depolt musste in dieser Partie so viel improvisieren wie noch nie in dieser Saison.

Mit Faltenbacher, Sabrina Lenhard und Weigel waren gerade mal drei gesunde Akteurinnen verblieben. Der Rest war entweder verletzt ausgefallen, angeschlagen oder vom Grippevirus geschwächt, der die Hälfte des Teams erwischt hatte. Zu allem Überfluss schied mit Yvonne Hofer nach nicht einmal 20 Minuten eine weitere Rückraumwerferin mit Rippenbruch aus und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Nur gut, dass Depolt in weiser Voraussicht mit Trinks und Werner zwei langjährig erprobte Routiniers nachnominiert hatte.

Von Anfang an wurde deutlich, dass dem Tabellenführer die ordnende Hand fehlte. Fehlpass- und Fehlwurfquote waren ungewöhnlich hoch. Einzig Jessica Lenhard, die am Ende auf elf Torerfolge kam, feuerte und traf aus allen Lagen. Doch insgesamt leistete sich die Mannschaft vor allem vor der Pause viele technische Fehler. Zur Halbzeit lag die HSG gegen den Tabellenvorletzten, der sich weit besser verkaufte als es sein Tabellenplatz vermuten ließ, sogar zurück.

Doch die Truppe bewies Moral, und Torhüterin Heike Faltenbacher hielt ihrer Mannschaft in vielen heiklen Situationen mit klasse Reaktionen den Rücken frei. Die nach dem Wechsel rasch zurückerkämpfte Führung wackelte im weiteren Verlauf mehrfach.

Dass dann auch noch Anna-Sophie Wölfel mit Verdacht auf Bänderriss (45.) ausschied, passte an diesem Tag ins Gesamtbild. Trotz aller Widrigkeiten zogen die HSGlerinnen mit einer Energieleistung auf 25:20 (50.) davon – ein Zwischenspurt, der die Vorentscheidung bedeutete. Selbst für die sonst so ausgiebig inszenierten Jubel-Arien fehlte am Ende die Kraft. Und so dürfte in dieser Woche mehr Regeneration denn hartes Training auf dem Stundenplan stehen. Peter Perzl