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Dieses Thema hat 8 Antworten
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Cracker_Jack Offline

Handtucheinsammler



Beiträge: 35

06.11.2007 17:23
Shortstorys, Märchen usw. Antworten

Hallo zusammen,

ich finde, ein Forum ist auch immer ein guter Ort, um einmal ein bisschen selbstverfasste Lektüre der Öffentlichkeit vorzustellen. Es gibt bestimmt eine eine ganze Menge User, die privat gerne ein paar Zeilen verfassen (Ob Gedichte, Shortstorys oder ähnliches) aber eine gewisse Scheu davor haben, diese auch zu veröffentlichen.
Persönlich bin ich der Ansicht, dass so viele gute Ideen in irgendwelchen Schubladen verschwinden, anstatt anderen die Möglichkeit einer Lektüre zu geben. Schade, oder?
Daher dachte ich mir, jedem die Möglichkeit zu geben, diese hier einmal vorzustellen.
Und um nicht nur dazu aufzufordern, sondern das Eis gleich zu brechen, stelle ich zu Beginn eines der Märchen vor, die ich meinem Patenkind zum Geburtstag geschenkt habe.
Jedem steht es natürlich frei, diese Geschichte zu bewerten, ich werde jedwede Kritik gleich welcher Art gerne zur Kenntnis nehmen!

(Sollte das alles einfach gar nicht zu dem Forum passen, können die Admins diesen Thread gerne wieder löschen und ich sage )
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DIE GESCHICHTE VOM GÄNSEBLÜMCHEN

Es war einmal, vor langer, langer Zeit, in einem fernen Land.
Da gab es eine wunderschöne große Wiese, mitten auf der Lichtung eines Waldes.
Nur ganz selten wurde diese Wiese besucht, hin und wieder einmal kam ein Reh vorbei, um etwas von dem hellgrünen Gras zu fressen.
Ihr müsst wissen, dies war für das Reh eine echte Delikatesse, denn so schmackhaftes Gras gab es nur hier!
Fast nie kam es vor, dass ein Mensch die verborgene Wiese fand, denn dafür hätte er schon sehr lange und sehr weit durch den dunklen Wald gehen müssen – und kein Mensch tat dies wirklich gern!
Schließlich gab es im Wald ja wilde Tiere.
Oder man könnte sich verlaufen.
So kam es, dass die Wiese meist ruhig und leer war.

Am Rande der Wiese, nahe des mit herabgefallenen Tannennadeln übersäten Waldbodens, stand ein einzelnes, kleines Gänseblümchen.
Und es liebte dieses versteckte, verwunschene Naturparadies.
Selbst der launische Monat April störte das Gänseblümchen nicht.
Es mochte den Regen, der alles reinigte.
Es mochte die Sonne, welche die Lichtung erwärmte.
Und es mochte den Wind, von dem es sanft gebogen wurde.
Ja, das Gänseblümchen war wirklich glücklich dort, auf ihrer schönen verborgenen Wiese.

Als der Frühling sich seinem Ende näherte, und der Sommer sich langsam ankündigte, bemerkte das Gänseblümchen, dass nicht allzu weit von ihr entfernt weitere Blumen zu wachsen begannen.
Sie wuchsen sehr schnell, und waren viel größer als unser kleines Gänseblümchen.
Bald schon konnte man an den langen Stielen einige Dornen erkennen. Die Blüten waren zu Anfang noch geschlossen, dennoch waren bereits die schönen Farben sehen: Tiefes Rot, helles Rosa und ein so wunderbares Gelb, wie es das Gänseblümchen sonst nur von der Sonne hoch oben am Himmel kannte.
Als der Sommer schließlich endgültig Einzug hielt auf der versteckten Wiese mitten im Wald, zeigten sich die Blumen neben dem Gänseblümchen in ihrer ganzen Pracht.
Geöffnet sahen die Blüten noch viel hübscher aus als zuvor, und ein liebreizender Duft entströmte ihnen, so süß, so verlockend.
Diese ganz besonderen Blumen waren landauf, landab bekannt als Rosen.
Und die Rosen bewunderten die Schönheit voneinander, und sagten sich dauernd
gegenseitig, wie bezaubernd sie doch sein.
„Ja, ihr seit wirklich schön anzusehen!“, sagte das Gänseblümchen eines Tages anerkennend zu ihnen.
Die Rosen waren sehr überrascht, als sie dass hörten, denn bisher hatten sie das Gänseblümchen überhaupt nicht bemerkt.
Es war soviel kleiner als die Rosen, dass sie es schlicht übersehen hatten.
„Wo bist du denn?“ fragten sie verwundert.
„Hier unten!“ rief das Gänseblümchen.
Da erblickten sie es, betrachteten es eine Weile, und fingen dann an zu lachen.
„Und was bist du?“ fragten sie spöttisch weiter.
„Ich? Ich bin ein Gänseblümchen“, antwortete es ihnen.
„Und wieso sprichst du mit uns? Du bist so mickrig klein, deine Blütenblätter sind winzig und sie sind nur ganz einfach weiß! Sieh nur, wie herrlich groß wir sind, und in welch bunten Farben unsere Blütenblätter erstrahlen!
Du darfst nicht mit so schönen Blumen wie uns sprechen!“, sagte eine der Rosen streng.
Da schwieg unser kleines Gänseblümchen und wurde sehr traurig.
Bisher war es immer mit allen gut ausgekommen, den frechen Grashalmen, die es manchmal frech kitzelten, oder den großen Disteln, auf denen die Schmetterlinge so gerne saßen.
Hier auf dieser Wiese war das Gänseblümchen stets glücklich gewesen, doch nun fühlte es sich nicht mehr wohl.

Im Laufe der Zeit wurden die Rosen noch gemeiner. Sie verspotteten das Gänseblümchen ständig, obwohl es ihnen dazu gar keinen Anlass gab!
„Warum tut ihr das? Ich bin doch nett zu euch, warum seit ihr so böse zu mir? Ich kann doch nichts dafür, dass ich keine Rose bin!“
Statt zu antworten, lachten sie es wieder aus.
Erst wurde das Gänseblümchen daraufhin noch trauriger, und ließ seine Blütenblätter sinken. Aber dann beschloss es, sich nicht mehr von den Rosen ärgern zu lassen.
Wenn es sowieso nicht mit ihnen sprechen durfte, so sagte sich unser Gänseblümchen, so müsse es ihnen ja auch nicht zuhören!
Von diesem Moment an beachtete es die Beleidigungen der Rosen nicht mehr. Viel lieber genoss das Gänseblümchen die wärmenden Strahlen der Sonne und beobachtete die Waldameisen, welche emsig durch das Gras wuselten.
Die Rosen bemerkten zunächst nicht, dass ihre Worte ungehört blieben. Nach einiger Zeit aber ärgerten sie sich darüber, dass unser Gänseblümchen sich überhaupt nicht
mehr um sie kümmerte.
Also wurden die Prahlereien der Rosen noch schlimmer, und sie sprachen immer lauter.
Doch das änderte gar nichts, denn das Gänseblümchen war wieder froh und glücklich auf seiner Wiese, ohne sich darum zu sorgen, was die Rosen sagten.

An einem besonders angenehmen Tag, sonnig und mit einem milden, erfrischenden Wind, hört das Gänseblümchen merkwürdige Geräusche aus dem Wald.
Es klang nicht nach einem Tier, was da im Unterholz entlang schritt.
Selbst die eitlen Rosen bemerkten die Laute und schwiegen, um neugierig zu lauschen, wer oder was dort wohl umherschritt.
Nach einiger Zeit schließlich trat ein Mensch auf die Lichtung, ein großer Mann, mit einem Rucksack auf dem Rücken und einer mächtigen Axt in der rechten Hand.
Dieser Mann war Erik, der Holzfäller.
Erik musste oft lange durch den Wald gehen, und er kannte sich so gut darin aus, dass er sich nie verlief.
Auch hatte er keine Angst vor den wilden Tieren, denn Erik war nicht nur groß, sondern auch sehr kräftig,
So kam es, dass er die kleine, versteckte Wiese mitten im Wald fand.
Erschöpft von seiner schweren Arbeit setzte sich Erik auf einen moosbewachsenen Baumstumpf am Rand der Lichtung.
Seine Axt stellte er an einen Baum, und seinen Rucksack vor sich. Es war Mittagszeit, und Erik hatte großen Hunger.
In seinem Rucksack fand er zwei Schinkenbrote, richtig große, und gut belegt.
Als Erik genüsslich diese leckere Mahlzeit aß, dachte er daran, dass seine geliebte Frau sie ihm am Morgen gemacht hatte, als er aus dem Haus ging.
„Was bin ich für ein Glückspilz“, dachte er bei sich, „dass ich eine so nette Frau habe, die sich so um mich sorgt. Ich sollte mich dafür bedanken, dass sie so gut zu mir ist!“
Nachdenklich blickte sich der Holzfäller um.
Da erblickte Erik die Rosen, deren Farben in der Sonne leuchteten.
Erfreut stand er auf und ging zu ihnen, roch an den Blüten, betrachtete sie.
„Ja“, sagte er laut, „ihr werdet das Herz meiner Geliebten erfreuen! Ich pflücke euch, damit ihr in einer Vase in unserem Haus stehen könnt, auf dass sie sich freut und des Tages an mich denkt, wenn ich arbeiten muss!“
So zog Erik ein kleines Messer aus seinem Rucksack und schnitt nach und nach eine Rose nach der Anderen ab.
Wie alle Menschen konnte auch Erik nicht die Sprache der Blumen verstehen. Denn für unsere Ohren hört sie sich nur an wie das Wispern des Windes.
Aber unser Gänseblümchen verstand natürlich, was die Rosen sagten.
Sie waren so stolz auf sich, und prahlten noch mehr als sonst: „Oh, wie wunderbar! Wir werden zu einem Blumenstrauß, einem ganz herrlichen Strauß, die Menschen werden uns bewundern und unsere Schönheit preisen! Den besten Platz werden wir bekommen in dem Haus! Und nur wir, kein dummes Gänseblümchen, dass sowieso niemand beachten wird!“
Und so weiter und so fort redeten die Rosen, während sie der Reihe nach abgeschnitten wurden.
Am Ende waren alle Rosen ab, und Erik packte seine Siebensachen, um seine Frau mit dem Blumenstrauß zu überraschen, bevor er weiterarbeiten würde.
Mit wuchtigen Schritten verschwand der Holzfäller wieder im Unterholz des Waldes.
Das Gänseblümchen blickte ihm und den Rosen nach. Es verstand immer noch nicht, worüber diese sich gefreut hatten.
Warum sollte es so schön sein, in einer Vase in einem Haus zu stehen? Mit der Zeit würden den Rosen unweigerlich die Blütenblätter abfallen, und sie würden all ihre Herrlichkeit verlieren.
Nein, für unser Gänseblümchen wäre es viel zu langweilig, einfach nur in einem Haus zu sein, ohne die Schönheit der Natur um sich herum.
Viel lieber blieb es hier, auf der Wiese.

So stand unser Gänseblümchen dort, wo es immer stand, auf der Lichtung mitten im Wald.
Es liebte den Regen, nach dem die Luft so frisch roch.
Es liebte die Sonne, deren Strahlen alles erhellten.
Und es liebte den Wind, in dem die Vögel sanft flogen.
Ja, unser Gänseblümchen war wirklich glücklich dort, auf ihrer schönen verborgenen Wiese.

ENDE

Orpheus Offline

Administrator



Beiträge: 570

06.11.2007 19:34
#2 RE: Shortstorys, Märchen usw. Antworten

Hübsch geschrieben, Frank !!

der Fuck Offline

Webmaster & Admin



Beiträge: 342

06.11.2007 19:39
#3 RE: Shortstorys, Märchen usw. Antworten

Gibt`s das auch als Podcast zum Download?



Der Onkel macht doch nur Spass, haste echt gut gemacht!!

Böbby Offline

Wischer



Beiträge: 24

09.11.2007 11:17
#4 RE: Shortstorys, Märchen usw. Antworten

Hast Du schön geschrieben !

Cracker_Jack Offline

Handtucheinsammler



Beiträge: 35

14.11.2007 15:12
#5 RE: Shortstorys, Märchen usw. Antworten



Vielen Dank für euer Lob, ich hoffe, Phoebe werden diese und die weiteren Geschichten denn auch einmal gefallen, wenn sie diese vorgelesen bekommt

@ Fuck

Hmmm, als Podcast? Wenn ich das vorlese, hätte das was von William Shatners Interpretation von "Hey Mr. Tambourine Man", befürchte ich , dass würde Kindern wohl eher Angst machen.

MFG,
CJ

der Fuck Offline

Webmaster & Admin



Beiträge: 342

15.11.2007 19:20
#6 RE: Shortstorys, Märchen usw. Antworten
Shattners Version habe ich leider (oder zum Glück) noch nicht gehört
aber ich kann es mir ungefähr vorstellen... oder lieber nicht...

P.S.: Hast Du statt dem Blumenwiesen-Grünzeug vielleicht noch was mit Schnitzeln
oder Weckewerk auf Lager??

Cracker_Jack Offline

Handtucheinsammler



Beiträge: 35

19.11.2007 17:00
#7 RE: Shortstorys, Märchen usw. Antworten

Klar hab ich ein Riesenlager mit Schnitzeln und Weckewerk, dass trage ich immer mit mir herum bzw. vor mir her
Wobei da auch dran schuld ist!

Wenn du was von Bill Shatner hören willst, ich habe all seine Alben (einschließlich "Spaced out" wo er zusammen mit Leonard "Mr. Spock" Nimoy singt! Weltklasse, vor allem "Lucy in the Sky with Diamonds"!).

Gerne helfe ich dir auch bei anderen singenden Stars aus, ich hab auch CD's von Steven Seagal (überraschend gut!), Bruce Willis und natürlich Orpheus Liebling David Hasselhoff!

Das nennt man einen erlesenen Geschmack, oder?!

MFG,
CJ

Orpheus Offline

Administrator



Beiträge: 570

19.11.2007 17:02
#8 RE: Shortstorys, Märchen usw. Antworten

Guck mal Frank ! Ein Hasselhoff-smilie !!

Cracker_Jack Offline

Handtucheinsammler



Beiträge: 35

19.11.2007 17:43
#9 RE: Shortstorys, Märchen usw. Antworten

Grmph!

Haben wir alle nicht schon einmal im Suff einen Burger gegessen?! Nur weil Hasselhoff ein Weltstar ist, wird er dafür verspottet, Normalos werden halt dabei nicht gefilmt!

Ich sage, er ist unschuldig! Wo bitte ist KITT, wenn man ihn braucht?!
"Kumpel, hol mich hier raus, ich bin voll!" - so ein Auto hätte ich auch gern!

Seine Versionen von amerikanischen Klassikern ("New York, New York", "California Dreaming", "Love me tender" "Blue Bayou" u.v.m.) sind allerdings zeitlos gut! Höre ich mir gleich nochmal an!

P.S.: Ein Nina-Hagen smilie:

MFG,
CJ

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